Abseits der Einheitsbiere – Neumitglied Norschibräu

„Bier ist das komplizierteste Getränk, das man herstellen kann“, sagt Norbert Schindele. Und er muss es wissen. Denn der Gevelsberger braut sein eigenes Bier. Nicht irgendeines. In seiner kleinen Braumanufaktur entsteht ein Bier seiner Heimatstadt. Vor acht Jahren hat der Wassertechniker das Bierbrauen zu seinem Hobby gemacht, seit 2019 braut er mit Norschibräu ganz offiziell – und mit viel Herzblut. „Für mich ist das Leidenschaft pur“, sagt er und lächelt.

350 Hopfensorten gibt es auf der Welt. Dazu zahlreiche Braumalze und Hefesorten. Nicht zu vergessen: das Wasser, aus dem Bier zu 90 Prozent besteht. „Je nachdem, welches Wasser man für die Bierherstellung nutzt, beeinträchtigt das natürlich den Geschmack“, erklärt Norbert Schindele, der auf die gute Qualität des Gevelsberger Wassers setzt. Aber auch die Wahl von Gerstenmalze und Hopfen ist nicht weniger entscheidend dafür, wie das Bier schmeckt. „Es gibt unzählige Faktoren, die ein Bier ausmachen. Ändere ich eine Zutatenmenge nur ein bisschen ab, habe ich direkt ein komplett anderes Bier“, weiß der 51-Jährige. „Es ist schon eine Kunst für sich, da ein gutes hinzubekommen.“

Hopfen mit einem Hauch Orange

Dieses Kunststück ist Norbert Schindele seit seinem ersten Bierbrauversuch – „Das erste Bier war eine Vollkatastrophe“ – schon mehrfach gelungen. „Welche Sorten Norschibräu gerade braut, ist immer unterschiedlich. Ich experimentiere gerne“, sagt der Fachmann, der sich auch als Bierbotschafter versteht und mit seinem eigenen Hopfensaft die Vielfältigkeit des traditionellen Getränks zeigen möchte. „Es gibt so viele Biersorten abseits der Einheitsbiere“, betont der Brauer. 

Drei von diesen entstehen aktuell auf der Zwei-Hektoliter-Anlage in seiner Manufaktur – naturbelassen, unfiltriert und nicht pasteurisiert. „Sommerabend“, „Heimatabend“ und „Feierabend-Pils“ heißen die Biere, die zurzeit von Norschibräu gebraut und in Flaschen gefüllt werden. Ein Prozess, der bis zu sechs Wochen in Anspruch nehmen kann – ein gutes Bier braucht eben seine Zeit. „Bei mir wird zudem jedes Bier einzeln abgefüllt, verkorkt und etikettiert. Das ist Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt Norbert Schindele, der seine Biere so beschreibt wie ein Sommelier seinen Wein:  Der Sommerabend ist ein „fruchtiges Bier mit extrem zitronenhaltigen Hopfen“ und im Feierabend-Pils rundet ein „extravaganter Hopfen mit einem Hauch Orange“ den erfrischenden Geschmack ab.

Hommage an die Heimatstadt

Neu dabei ist seit kurzem das „Gevelsberger Hell“. Nach einem erfolgreichen Test auf dem Feierabendmarkt wird die flüssige „Hommage“ an Norbert Schindeles Heimatstadt jetzt in Flaschen abgefüllt und auch beim Martinsmarkt angeboten – oder in den ausgewählten Geschäften in Gevelsberg, Hagen, Schwelm und Ennepetal, in denen die charakteristischen Holzkisten mit Norschibräu-Bieren erhältlich sind. „Norschibräu gibt es ganz bewusst nicht in großen Supermärkten. Das Gevelsberger Bier soll was Besonderes bleiben“, sagt Norbert Schindele, der die Menschen nicht allein mit seinen Bieren, sondern auch mit Biertastings und Braukursen für Craft Beer begeistert. Ein zeitaufwändiges Unterfangen, bei dem er Unterstützung von seiner Frau Claudia bekommt. „Alleine wäre das alles gar nicht möglich“, sagt der Brauer aus Leidenschaft. „Norschibräu ist zwar mein Hobby. Aber das zu 100 Prozent.“

 

Ein Artikel von Corinna Ten-Cate.

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