Abgesagt wegen Corona: „Gevelsberg stand still.“
Wie die Ausnahmesituation die Berichterstattung des City-Anzeigers beeinflusste
Vom Druckformhersteller zum Leiter des Online-Magazins City-Anzeiger: Seit acht Jahren führt André Sicks das traditionsreiche Gevelsberger Magazin nach dessen Einstellung im Dezember 2011 nun schon im Internet weiter und berichtet über Veranstaltungen, Pressetermine, Feste und Sportereignisse in seiner Heimatstadt. Doch so ein Jahr wie dieses hat auch er noch nicht erlebt – sein Terminkalender war von jetzt auf gleich nahezu leer.
Leere Kalenderseiten
„Abgesagt wegen Corona“ stand auf jeder einzelnen Seite. Es gab keine Sommerfeste, keine Turniere, keine Jubiläen. Auch seine jährliche Rundreise zu den Kirmesgruppen fiel ins Wasser und die Veranstaltungen von ProCity konnten ebenfalls nicht stattfinden. „In der Regel kommen sonst täglich mehrere Termine zusammen“, erzählt der Gevelsberger. „Doch von jetzt auf gleich gab es keine mehr. Gevelsberg stand still.“
Information in einer Ausnahmesituation
Von daher musste André Sicks auf die Ausnahmesituation reagieren und versuchte, Gevelsberger Vereinen, Verbänden und Institutionen weiterhin ein Forum zu bieten – ohne Vorort-Termine, aber über viele Telefonate und per Mail. Die Artikel des City-Anzeigers reichten von Informationen über Schließungen, Online-Angebote und Beratungseinrichtungen bis hin zu Berichten über Initiativen und Aktionen wie die Nachbarschaftshilfe, die Bücherei to go oder auch den von ProCity ins Leben gerufenen Virtuellen Gevelsberger Stadtbummel.
Gevelsberger Zusammenhalt
Mittlerweile steht wieder der ein oder andere Termin in seinem Kalender: „Das entwickelt sich zurzeit langsam und mit Bedacht – und das ist ja auch richtig so“, findet der 48-Jährige, der überzeugter Gevelsberger ist und seine Heimat gerade während der Corona-Pandemie besonders geschätzt hat: „Die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger stehen zusammen. Das hat man in den letzten Monaten besonders gemerkt.“
Ordensträger mit Humor
Seinen positiven Blick auf die Welt hat sich André Sicks auch durch Corona nicht nehmen lassen. „Humor und Freude am Leben sind für mich wichtig“, so der Betreiber des City-Anzeigers. Das bestätigte ihm Anfang des Jahres sogar eine offizielle Auszeichnung: In einer der letzten Veranstaltungen vor Corona bekam er von der KG Hippendorf einen karnevalistischen Orden verliehen. „Für Bemühungen, um den Erhalt von Freude und Frohsinn“ steht auf der Urkunde. „Und dafür werde ich mich auch weiter einsetzen“, sagt der Betreiber des Online-Magazins und lacht.
Ein Artikel von Corinna Ten-Cate.